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Mit Klarheit und Empathie: Die Kunst des Feedbacks nach Radical Candor

Feedback zu geben ist eine Kunst – eine Balance zwischen Ehrlichkeit und Empathie. Zu viel Rücksicht kann dazu führen, dass wichtige Kritik unausgesprochen bleibt. Zu viel Direktheit kann verletzen und demotivieren. Kim Scott zeigt mir ihrer Methode Radical Candor wie man Feedback so gibt, dass es Ehrlichkeit und Empathie vereint. 


Was macht gutes Feedback aus?

Viele Menschen empfinden Feedback als negativ. Doch wirklich gutes Feedback ist eher ein Geschenk, das uns hilft uns weiterzuentwickeln. Es zeigt uns blinde Flecken auf und unterstützt uns dabei, besser und erfolgreicher zu werden. Damit Feedback diese Wirkung entfalten kann, braucht es zwei Dinge:


  1. Aufrichtigkeit und Klarheit – Damit das Gegenüber wirklich versteht, was gemeint ist.

  2. Empathie und echtes Interesse – Damit das Feedback nicht als Angriff, sondern als Unterstützung wahrgenommen wird.


Nach Kim Scott gibt es vier verschiedene Arten, Feedback zu geben. 



  • Mitfühlende Aufrichtigkeit – Direkt und ehrlich, aber gleichzeitig respektvoll und wertschätzend.

  • Zerstörerisches Mitgefühl – Zu nett, um ehrlich zu sein. Man will niemanden verletzen, sagt aber auch nicht, was wirklich hilft.

  • Unverschämte Aggression – Direkt, aber ohne Empathie. Ehrlichkeit wird zur Brutalität.

  • Manipulative Unaufrichtigkeit – Weder ehrlich noch hilfreich. Hier geht es oft um eigene Vorteile oder Konfliktvermeidung.


Die richtige Haltung ist entscheident. Mitfühlende Aufrichtigkeit ist dabei am zielführendsten. Sie vereint ehrliche und mitfühlende Kommunikation zu gleichen Teilen. 


So setzt du Radical Candor in der Praxis um


1. Perspektivwechsel Überlege dir vor dem Feedback: Was hilft der anderen Person wirklich? Wie viel kann sie gerade aufnehmen? Wie würde ich mir dieses Feedback wünschen?


2. Feedback zeitnah geben

Je schneller, desto besser. Wenn möglich, gib Feedback direkt nach einer Situation. Wenn die Gefühle gerade hoch kochen, dann warte lieber kurz ab oder schlafe notfalls eine Nacht darüber. 


3. Nach Erlaubnis fragen

Ein einfaches „Darf ich dir ein Feedback geben?“ klärt die Offenheit des Gegenübers für das Feedback. Manchmal ist es auch einfach nicht der passende Zeitpunkt, obwohl das Feedback gern angenommen wird.


4. Positives und kritisches Feedback in Balance halten

Kritik ist leichter anzunehmen, wenn auch Lob ausgesprochen wird. Ein gutes Verhältnis ist etwa 4-mal Lob auf 1-mal Kritik. Menschen fühlen sich oft zu wenig wertgeschätzt – ein einfaches Lob kann viel bewirken!


5. Konstruktiv und lösungsorientiert sein

  • Nutze Ich-Botschaften, statt Verallgemeinerungen oder Schuldzuweisungen.

  • Zeige konkrete Beispiele auf, anstatt vage zu bleiben.

  • Frage nach Lösungsvorschlägen


6. Feedback annehmen – ohne Abwehrhaltung

Zu einer guten Feedback-Kultur gehört es, Feedback annehmen zu können. Das bedeutet:

  • Zuhören, ohne sofort in die Verteidigung zu gehen.

  • Wenn nötig, nachfragen: „Was genau meinst du?“

  • Sich Zeit nehmen, um über das Feedback nachzudenken


Radical Candor ist ein wertvoller Ansatz, um offenes, wertschätzendes und ehrliches Feedback zu etablieren – im Team, in der Führung oder im persönlichen Umfeld. Wer diese Methode anwendet, schafft nicht nur eine bessere Feedback-Kultur, sondern stärkt langfristig Beziehungen und Zusammenarbeit.


Wenn du persönlich oder für dein Team gerne Unterstützung in diesem Bereich hättest, dann schreib uns einfach eine Nachricht!




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